.MAHI KLOSTERHALFEN (Geschäftsführender Vorstand Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt)
"Jeder macht mal Fehler – lernen wir draus!"
Überraschend lange habe ich überraschend viel falsch gemacht in meinem Leben – besonders im Umgang mit unseren Mitlebewesen, den Tieren. Zu meiner Verteidigung und zu der der meisten anderen Menschen: Wir sind erschreckend schlecht darin, die Dinge infrage zu stellen, die angeblich völlig normal sind. Aber mal ehrlich: Ist es nicht völlig abnormal, dass wir fühlenden Wesen Körperteile ohne jede Betäubung amputieren, sie in Hallen stopfen, wo sie in ihren eigenen Fäkalien leben müssen, ihnen Antibiotika und manchmal auch Psychopharmaka geben, um sie dann zu töten und zu essen? Ich habe mir im Jahr 2005 zum ersten Mal vorurteilsfrei die Bilanz angeschaut: Sehr viel Tod und Leid auf der einen Seite, ein kurzer Gaumenkitzel auf der anderen.
Seitdem habe ich mich vom Konsum von Tierprodukten verabschiedet. Meine Gaumenkitzel hole ich mir jetzt mit pflanzlichen Gerichten – und wer mal mit mir gekocht hat oder essen war, erkennt gleich, dass da mindestens genauso viel gekitzelt wird.
Und wenn der gewogene Leser dann noch bedenkt, dass die Produktion von Tierprodukten zu den größten Ursachen von Umweltzerstörung, Treibhausgasemissionen und der Verschwendung von Lebensmitteln gehört, findet er es bestimmt völlig normal, dass ich mich inzwischen für den Schutz der Tiere und für die Verbreitung der vegetarischen und veganen Idee einsetze.